Deutsche Meisterschaft: Habe ich mich qualifiziert?

Der Verband für funktionale Fitness gestaltet die deutsche Meisterschaft in drei Phasen. Die Landes- und Regionalmeisterschaften finden online statt, d.h. es werden aufgezeichnete Videos der absolvierten Tests eingereicht. Das Finale der Deutschen Meisterschaft wird im Juli vor Ort in Berlin stattfinden.

In der Landesmeisterschaft habe ich in meiner Altersklasse sehr gut abgeschnitten, besser als letztes Jahr. Ich bin wieder Landesmeisterin in Baden-Württemberg geworden und diesmal sogar Siebte bundesweit. Damit habe ich mich für die Regionalmeisterschaft qualifiziert. Davon erzähle ich Dir jetzt mehr.

Die Tests der Regionalmeisterschaft waren für mich sehr gut. Es waren viele Dinge dabei, die mir gut liegen. Entsprechend habe ich mich darauf gefreut. 🤩

Die Freude währte nicht lange. Wenige Tage nach der Landesmeisterschaft bekam ich von einem Tag auf den anderen starke Schmerzen in der linken Schulter und dem Arm und habe kaum noch Kraft. Nicht mal mehr ein Wasserglas kann ich mit links halten.
Nicht, dass ich erwartet hatte, die Regionalmeisterschaft mit links zu schaffen, aber ganz ohne links…

Wie sind nun die einzelnen Test gelaufen:

Test Strength

Hier ging es darum, ein möglichst schweres Gewicht auf der  Langhantel mehrfach auf die Schultern zu bekommen. Den Tests habe ich insgesamt dreimal durchgeführt mit dem besten Ergebnis beim letzten Versuch. Den werde ich aber hier nicht zeigen, denn ich war so durch den Wind, dass ich vergessen hatte, einen Sport-BH zu tragen. Dementsprechend musste ich ein Video einreichen, dass mehr zeigt als ich wollte…

Jedenfalls war ich zwar zu der Zeit erkältet, aber mein Arm hatte sich am Ende schon wieder etwas erholt. Somit konnte ich mit dem Ergebnis für mich persönlich zufrieden sein. Da die Kategorie Strength bei mir normalerweise die schlechteste ist, rechne ich mit keinem Blumentopf. 😉

Test Mixed Modal

Eine Kombination aus Rudern auf dem Ruderergometer, eine Kurzhantel mit 15kg vom Boden über Kopf reißen und Handstand Push-Ups. Also auf den Händen an der Wand stehend den Kopf auf den Boden absenken und wieder hoch.

Hierauf hatte ich mich besonders gefreut, weil ich meine Handstand Push-Ups im letzten halben Jahr so verbessern konnte.

Im ersten Versuch kippe ich noch mehrmals nach links weg, im zweiten Versuch fehlt mir dank Erkältung die Luft, aber trotzdem verbessere ich mich deutlich.
Ich hätte gerne absolut ein besseres Ergebnis erzielt, trotzdem bin ich stolz, was ich unter den Umständen geschafft habe.

Test Skill

Diese sind immer meine Lieblingstests. Dieses Mal galt es, etwas Neues zu lernen, einen sogenannten Pull-Over. Da ich zu dem Zeitpunkt nicht mal mehr einen einfachen Pull-Up hinbekam, fiel der -Over leider ins Wasser.

Damit kam ich im Test auch nicht weit und konnte viele meiner Lieblingsübungen gar nicht erst zeigen. Trotzdem bin ich ein bisschen stolz auf meine schnellen Pistols (einbeinige Kniebeugen) und Toes-To-Bar.

Test Power

Power-Tests sind bei mir eine große Baustelle, mir liegen lange gleichmäßige Work-Outs mehr als kurze harte und knackige.

Dieses Jahr waren innerhalb von 3 Minuten 20 Thruster mit 35kg und in der verbleibenden Zeit möglichst viele Burpees zu absolvieren.

Wenn überhaupt noch Zeit übrig war, was bei meinem ersten Versuch nicht der Fall war. Bei Thrusters geht man mit der Langhantel auf den Schultern in die Kniebeuge, seht auf und stößt dabei das Gewicht über Kopf. Bei den Burpees legt man sich auf den Bauch, steht wieder auf und springt über die am Boden liegende Langhantel.

Im dritten Versuch schaffe ich durch Optimierung der Pausen und Wiederholung bei den Thrusters durchzukommen und kann in den letzten Sekunden noch fünf Burpees machen. Eine unerwartet gute Leistung für mich.

Warum ich überhaupt teilgenommen habe?

Weil ich überzeugt bin, dass es darauf ankommt, dass jeder von uns sein Bestes gibt. Und zwar das, was jeweils in dem Moment möglich ist - körperlich und mental.

Das kann man unabhängig von den Voraussetzungen tun. Und unabhängig davon, was die anderen schaffen.

Es war nicht leicht diesmal. Ich habe mich geärgert, gehofft, Angst gehabt um meinen Arm, war ungeduldig was die Genesung anbelangt. Fast mehr eine mentale als eine körperliche Herausforderung. Gerade deshalb war es eine gute Übung.

Ob ich mich qualifiziert habe, werden wir in 1-2 Wochen wissen. Dann sind die Videos der Tests ausgewertet und das Leaderboard wird veröffentlicht.

PS: Was schon fest steht: ich habe mich für einen leichten Wettkampf in Barcelona qualifiziert. Und so werde ich auf jeden Fall Anfang Juli die Gelegenheit haben, den Sport zu repräsentieren. Und wer weiß, vielleicht ja doch auch Mitte Juli in Berlin auf der Deutschen Meisterschaft.

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